6. Februar 1945

                                                                      [Ortsangabe geschwärzt], den 9.2.45

                            Meine Lieben!

Schnell ein Lebenszeichen von mir, bisher war es mir nicht möglich zu schreiben, ich versuche es jetzt mit einem Krankenwagen mitzugeben, vielleicht komm er an.

Lege die anderen beiden Briefe mit bei, hatte sie schon lange geschrieben, konnte sie aber nicht loswerden.

Nach vielem Hin und Her bin ich nun hier gelandet, nicht mehr bei der 7. sonder bei der 1. als [W.uG.?]. Von unserem Troß sind wir alle so einigermaßen weggekommen und eingesetzt[?], bin ja auch mit vorn, aber als Wug. beim Komp.-Trupp. ist natürlich überall windig, denn der Russe liegt gleich in den Nebenhäusern, aber immerhin ist man nicht dauernd draußen. Ich hoffe, daß mir mein guter Stern weiterhin treu bleibt. Ja mein Kind, es war eine sehr schlimme Zeit.

Was macht Ihr?, ich hoffe daß Ihr alle noch recht gesund ist und das Ihr alles zu Hause gut über-standen habt.

Also meine Lieben, muß mich eilen, der Sani will den Brief zum Az Arzt mitnehmen und er geht gleich weg und mir ist es doch darum zu tun, Euch wenigstens eine Nachricht zu geben, damit Ihr beruhigt seid.

Nun liebe Ellemaus lieber Dieter u. liebes Evelin, bleibt mir weiterhin recht gesund u. munter u. haltet weiter für mich die Daumen, ich werde es auch für Euch tun.

Dann [1] 1000 herzlichen Grüßen,

u. innige Küsse              Euer Papa!

                                                   Dein Bert.

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