Helden

"Ich bin Jahrgang 36 (Schlesier)Ich bin stolz auf die Deutsche Wehrmacht. Dank der Tapferkeit der Soldaten war es uns möglich vor den heranrückenden mordenden und plündernden Horden der Roten Armee zu flüchten."
So der Eintrag in einem Gästebuch einer ansonsten nicht misslungenen Seite über die 50. Infanterie-Division, der mein Großvater angehörte. Ich glaube nicht, dass mein Großvater tapfer war. Und wie er über die "Horden der Roten Armee" dachte, bei seiner politischen Gesinnung?
"Unsere Landser waren Helden im Kampf gegen den Kommunismus."
Gleiches Gästebuch, anderer Eintrag. Also wie gesagt, bei der politischen Gesinnung meines Großvaters glaube ich nicht, dass das sein Kampf war. Sein Kampf war der gegen Läuse, Rheuma, Dreck, Kälte und Hoffnungslosigkeit.
Mir fällt eine Liedzeile ein aus dem alten italienischen Partisanenlied "Bella ciao", dass Diether Dehm alias Lerryn so schön übersetzt hat:
"Soll ich ein Held sein, dem das gefällt? Nein! Verfluchter Krieg, verfluchter Feind!"

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