KPD in der Weimarer Republik bis zur Machtübernahme 1933

Der folgende Text ist vollständig zitiert:

Das Ende der Weimarer Republik

Die Weltwirtschaftskrise und der Übergang zur Faschistischen Diktatur 1929 - 1933

Die vorübergehende Festigung des Kapitalismus dauerte nur bis 1928. Bereits Ende 1928 machten sich die ersten Anzeichen einer neuen Wirtschaftskrise bemerkbar. Die Behauptung der SPD-Führer von der angeblichen Krisenfestigkeit des Kapitalismus erwies sich nun vor aller Augen als Irrlehre. Im Oktober kam es zum Ausbruch der verheerendsten aller bisherigen Wirtschaftskrisen. Die gesamte kapitalistische Welt wurde davon betroffen. Im Winter 1931/32 gab es in Deutschland fast 8 Millionen Arbeitslose. Zur gleichen Zeit strichen Schlotbarone und Junker Milliardengeschenke aus den Händen des Staates ein. Die Wirtschaftskrise verschärfte alle Gegensätze des kapitalistischen Systems.

 

Die deutsche Arbeiterklasse wurde sowohl vom deutschen als auch vom ausländischen Monopolkapital ausgebeutet. 1929 hatten die Siegermächte des 1. Weltkrieges nämlich in Fortführung des Versailler Diktats den sogenannten Young-Plan durchgesetzt, der zwar Zugeständnisse an das deutsche Monopolkapital machte, aber enorme Reparationszahlungen festsetzte, die nur durch zusätzliche Ausbeutung aus der Arbeiterklasse herausgepreßt werden konnten.

Die Hitlerfaschisten nutzten dies zu nationaler Demagogie, zur Behauptung eines angeblichen gemeinsamen Interesses von deutschem Kapital und deutscher Arbeiterklasse. Die richtige politische Antwort war die am 24. August 1930 verkündete Programmerklärung der KPD zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes. Die Programmerklärung zeigte, daß sowohl die sozialen Interessen der arbeitenden Menschen als auch die nationalen Interessen des deutschen Volkes nur durch den Sturz des Imperialismus durchgesetzt werden konnten. Sie entlarvte die nationalen Beteuerungen der Nazis als bewußte Lüge. Sie wies nach, daß die Hitler-Partei im Reichstag und in den Ländern mithalf, alle Lasten des Young-Planes auf die arbeitenden Menschen abzuwälzen und Streiks zu verhindern oder abzuwürgen.

Die KPD zeigte, daß die nationale Demagogie der Faschisten nur dazu diente, die nationalen Bestrebungen des Volkes zu mißbrauchen, daß die Nazis bereit waren, die räuberischen Ansprüche des ausländischen Finanzkapitals anzuerkennen und gegen die Werktätigen durchzusetzen. Das Programm entlarvte die faschistische Partei als eine "Partei der mörderischen faschistischen Diktatur, einer Partei der Wiederaufrüstung des Regimes der Junker und Offiziere, eine volksfeindliche, arbeiterfeindliche, antisozialistische, eine Partei der äußersten Reaktion".

Bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 zeigte sich ein starkes Anwachsen der Stimmen für die Nazipartei.

Der Kampf der KPD um die Einheit der Arbeiterklasse

Die KPD hatte erkannt, daß die wachsende faschistische Gefahr nur abgewendet werden konnte, wenn die Spaltung der Arbeiterklasse überwunden und die Aktionseinheit verwirklicht wurde. Thälmann ging von der richtigen Erkenntnis aus, daß die Spaltung durch den Verrat der opportunistischen Führer der Sozialdemokratie herbeigeführt worden war. Die KPD unternahm entscheidende Schritte zur Schaffung der Einheitsfront gegen Reaktion und Faschismus. Dennoch war es ein Fehler, angesichts des schnellen Anwachsens der faschistischen Bewegung, das Hauptfeuer weiterhin auf die SPD-Führung zu konzentrieren. Diese Fehler kamen hauptsächlich dadurch zustande, daß sich innerhalb der Partei eine Gruppe - Neumann, Funk (alias Herbert Wehner) u.a. - breitmachte, die eine sektiererische Politik betrieb, die Unterschätzung der faschistischen Gefahr begünstigte, eine Gleichstellung der sozialdemokratischen Arbeiter mit den rechten Führern vornahm und zum individuellen Terror gegen die Faschisten aufrief. Neumann und Funk entpuppten sich später als Agenten des Klassenfeindes.

Die Machtübergabe an die Hitlerfaschisten 1933

Anfang 1932 fanden die fälligen Wahlen des Präsidenten statt. Die SPD rief die Massen auf, für Hindenburg als das "kleinere Übel" zu stimmen. Die KPD stellte Thälmann als Kandidat auf und gab die Losung aus: "Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, wer Hitler wählt, wählt den Krieg!" Im zweiten Wahlgang erhielt Hindenburg 19,3 Millionen Stimmen. Hitler 13,4 Millionen und Thälmann 3,7 Millionen.

Quelle: http://www.kpd-online.info

 

 

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