25.10.1943

Mein liebes Frauchen,
ich will dir noch ein paar Zeilen schreiben, ob ich morge oder in den nächsten Tagen dazu komme weiß ich nicht. Wir sind schwer auf Reisen an unserem alten Standort sind wir nicht mehr die Seefahrt haben wir schon hinter uns. Die Fahrt ging ganz gut die Tabletten haben ihre Wirkung getan. Wir hatten allerdings einen schlechten Abschied wir waren naß wie die Katzen es hat furchtbar geregnet. Will mal sehn wo wir hin kommen. Vor Kälte brauchen wir uns nicht zu fürchten wir sind mit guten Wintersachen ausgerüstet. Morgen bekommen wir vielleicht Post. Schon ein paar Wochen habe ich keine Zeitung mehr gelesen und auch keinen Radio mehr gehört. Eben wurde mir erzählt Ffm wäre in der Nacht auf Sonntag wieder so furchtbar angegriffen worden. Ich habe keine richtige Ruhe mehr du kannst dir die Angst nicht vorstellen die ich habe bis ich genau weiß was mit euch los ist. Ob es nicht besser wäre du würdest doch wieder verreisen ich will dich nicht trängen, ich weiß du willst bei deinen paar Sachen bleiben, aber ich habe so nicht die richtige Ruhe. Ich hoffe das ich bald etwas richtiges von dir höre und das ich bald Post bekomme damit ich weiß das Ihr noch wohlauf seid. Für heut grüßt und küßt Euch herzlich
Euer Vati

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