Mein Großvater vor dem Krieg

Reichsarbeitsdienst 1933 in Frankfurt Höchst

Mein Großvater ganz links, beim Reichsarbeitsdienst in Frankfurt Höchst. Sieht ein bisschen nach Fanfarenzug aus, aber ich glaube, dass war nur eine Art "Paradeuniform".
So ganz genau weiß ich nicht, was er dort getrieben hat. Ich weiß, dass er Schriftsetzer gelernt hat. Dass er in der KPD war. Dass er arbeitslos war. Sicher hat er spätestens ab 1933 auch massive Probleme wegen seiner politischen Gesinnung bekommen.

 

Der Reicharbeitsdienst hat nicht nur Arbeitslose von der Straße geholt, er hat auch mehr und mehr die Funktion der "politischen Volkserziehung" übernommen. Schließlich wurde er ja zur Pflichtveranstaltung für junge Menschen.

So gesehen war mein Großvater seit der Machtergreifung bis zu seinem Tod 1944 immer unter der Beobachtung der Nationalsozialisten und - erst im Arbeitsdienst und später als Soldat - auch mehr oder weniger aktiv eingebunden in das System. Nicht mit dem Herz, nicht mit dem Kopf. Eine unvorstellbare Lebenssituation.

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