Der Missing Link: die Kanalinseln. Nach einem Besuch meiner Mutter, die sich den Blog angeschaut hat, kommt die Information, dass mein Großvater auf den Kanalinseln war, bevor er auf die Krim kam. Diese Information hilft mir, die Kette lückenlos fortzuführen, plötzlich passt alles. Ich kenne jetzt seinen Weg. Eine ganze Weile war mein Großvater in Warteposition in Deutschland, bevor er auf die Kanalinseln (Jersey oder Guernsey oder beides) verlegt wurde.
Mal ganz ehrlich: Wer weiß spontan, wo Jersey und Guernsey liegen? Ich weiß, wie man sie schreibt (das ist schon viel heutzutage), muss aber zugegebenermaßen den Atlas rauskramen und nachschauen. Zu meinem Erstaunen liegen sie nahe bei Frankreich. Bei tieferem Nachdenken erstaunt mich aber nichts mehr, gehört doch schließlich auch Gibraltar der "Lisbeth" - und einiges mehr.
Mein Großvater mochte die Zeit nicht auf den Inseln, das klingt aus einem seiner Briefe hervor, findet die Krim aber noch schlimmer. Ich werde noch einmal versuchen rauszufinden, was die Deutschen dort (auf den Inseln) so alles getrieben haben.
Auch zugeschickt wurde mir ein Brief vom 28. Mai 1944, den ich in Auszügen vielleicht noch zitiere. Der Kompaniechef August unterschreibt, ein Soldat mit schöner Handschrift ist Schreiber (hoffentlich hat ihm das wenigstens das Leben gerettet). Bedauern, Opfer für das Volk, Blablabla. Der Ort Ischun war irgendwie nicht leicht zu finden: Ishun, im Westen der Landverbindung zwischen der Ukraine und der Halbinsel Krim, nahe bei Krasnoperokopsk. Dort soll mein Großvater das letzte Mal "gesehen" worden sein. Wer sah den Obergefreiten Peter Tränkel? Wobei? Es klingt, als wäre er fröhlich losgezogen: "Ich geh mal kurz Zigaretten holen!", und wäre dann nie zurückgekehrt.
Die Kriegsgräberfürsorge ist auch etwas, auf das ich per Zufall stoße. Dort kann man Angehörige auf der Webseite online in einer Datenbank suchen. Ich werde blass, der zweite Versuch gelingt:
Zum Gedenken Nachname: Tränkel Vorname: Peter Geburtsdatum: 02.12.1910 Todes-/Vermisstendatum: 01.04.1944 Todesort: Krim Halbinsel Raum/Nikolajew Gebiet Nach den uns vorliegenden Informationen ist die o. g. Person seit 01.04.1944 vermisst. Beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt ein Suchantrag nach dem Verschollenen gestellt, der auch nach wie vor gültig ist und verfolgt wird. Dessen ungeachtet sollten Sie aber mit der Einrichtung in München in Verbindung treten. Vielleicht konnte im Zuge der laufenden Auswertung von Unterlagen aus den verschiedensten Archiven der ehemaligen Sowjetunion oder der Länder des Ostblockes das Schicksal des Verschollenen bereits aufgeklärt, die Infomation aber aufgrund einer fehlenden aktuellen Anschrift noch nicht weitergegeben werden. ...
Die Anfrage beim DRK ist per Link schnell und einfach geregelt. Jetzt bin ich gespannt. Vielleicht liegt ja die Hundemarke meines Großvaters schon längst auf einem Soldatenfriedhof der Ukraine oder der Krim.
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Feldpost von Peter Tränkel
Sorry, mir ist bei meiner Mail ein Irrtum unterlaufen, die Anrede solltean
Martina Rüdiger gehen!
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Feltpost Nummer 33369
Hallo Peter
auch mein Vater war bis zum Kriegsende auf der Insel Guernsay.
Auf der Suche nach seiner Stationierung auf der Insel stiess ich auf deinen Eintrag hier!
Interessant ist der Auszug aus dem Brief deines Vaters vom 28.05 44. Du erwähnst dass
dieser Brief von einem Soldaten mit einer besonders schönen Handschrift geschrieben sei!
Mein Vater hatte so eine wunderschöne Handschrift und wirklich, er hatte überlebt!
Interessant wäre nun zu wissen, war mein Vater vielleicht wirklich dieser Schreiber?
Er war am 04.07.1910 geboren und hiess Johann Zimmer, seines Zeichens Unteroffizier.
Wir drei Söhne wolle dieses Jahr im Oktober auf die Kanal Insel , die Insel von der uns schon
als Kleinkinder jedes Jahr an Weihnachten erzählt wurde. Vielleicht ist nun der Zeitpunkt gekommrn
diese Erzählungen an realem Ort neu zu fühlen?
Ich wäre dir dankbar könntest du eine kleine Episode zum Ende bringen!
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